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Pressemeldungen:

Allgäuer Zeitung 23.2.2009

Allgäuer Zeitung 13.2.2009

Löwenzahnfreuden an Pfingsten 2008 - Aktivitäten an Pfingsten - Bericht in der örtlichen Presse

19. April 2008 - die Allgäuer Zeitung berichtet über den 1. Spatenstich zum neuen Turm

Am Mittwoch 19.3.2008 berichtet die Allgäuer Zeitung über das Ende der Winterpause

Am Mittwoch 26.9.2007 kann die Presse über die erste erfolgreiche Weinlese berichten:

Am 14.9.2007 berichtig die Allgäuer Zeitung über die Vernisage von “Opus Caementitium”

Am “Tag des offenen Denkmals” boten die Römerfreunde ein ganz besonderes Schmankerl an
- die Allgäuer Zeitung berichtete am 14.9.2007:

Der römische Wein gedeiht bestens - Allgäuer Zeitung vom 29. Juni 2007

21.6.2007 - Allgäuer Zeitung:

Die Allgäuer Zeitung Marktoberdorf berichtet am 14.Juni 2007 über den künftigen Erlebnispfad:

Am 23. Mai 2007 bringt auch der Kreisbote
einen Nachruf, aber auch eine Vorschau
auf das kommende Jahr

17. Mai 2007 - Die Allgäuer Zeitung berichtet über den Tag der Offenen Tür

Anfang Mai 2007 -
Die Allgäuer Zeitung
berichtet über die
Ankunft der Schafe
und kündigt den
Tag der offenen Tür an...

Anfang Mai 2007 berichtet der Kreisbote über den Verein
der Römerfreunde

Marktoberdorf 28.03.2007 – Allgäuer Zeitung

Kulturschätze stärken Ostallgäuer Landschaft - BLfD dokumentiert Erfolge der Denkmalpflege in der Region


Marktoberdorf/München (fro). „Der Fund von Kohlhunden ist von religionsgeschichtlicher Bedeutung und außerordentlich interessant.“ Er spiegle siedlungshistorisch einen engen Zeitausschnitt in der Mitte des dritten Jahrhunderts wider, der selten so geschlossen im archäologischen Fundbild Bayerns hervortrete. Nachzulesen ist dies in den kürzlich erschienenen Jahrbüchern 2000 bis 2003, die das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) herausgibt. Darin werden neben der Römervilla in Marktoberdorf-Kohlhunden vier weitere regionale Denkmäler gewürdigt.

2002 kamen bei Bauarbeiten für die Trasse der Staatsstraße an einer Moränengruppe am Marktoberdorfer Kuhstallweiher insgesamt zehn Gebäude ohne Umzäunung aus der Römerzeit zum Vorschein: ein Wohnhaus, acht Wirtschaftsgebäude und ein Familienbad als „Standard antiker Hygiene“. „Streusiedlungen dieser Art wurden von bäuerlichen Familien bewohnt“, schreiben die Autoren Wolfgang Czysz und Markus Scholz vom BLfD.

Isoliert am Nordrand der Siedlung zeigte sich eine unscheinbare Verfärbung, „über die tonnenschwere Bagger und Lastwagen schon hin und her gewalzt sein mussten“. Dort fanden die Experten ein klassisches Gefäß-Depot. Auffälligster Bestandteil ist die „Terra Sigillata“, ein Geschirrsatz, der auch zum Opfern diente, wie verbrannte Schweinerippen verdeutlichten. Wie die Inschriften auf dem Geschirr zeigen, stammt es aus dem damaligen rheinischen Manufakturzentrum Rheinzabern und wurde damit dem Gott Hercules geopfert. Zudem wurden Schreibutensilien in dem Depot gefunden. Der Gutshof vom Typ „villa rustica“ ist vermutlich Mitte des zweiten Jahrhunderts gebaut und etwa 100 Jahre später aufgegeben worden. Denn schon damals unter Kaiser Valerian (253 bis 260) rückten Franken und Alemannen über den Limes bis nach Oberitalien vor. „Damals geriet das römische Reich zum ersten Mal ins Wanken. Welcher Gott passte da besser als der starke, siegreiche Herkules“, so die Autoren.

Marktoberdorf 20.03.2007 - Allgäuer Zeitung

Viel zu arbeiten und zu schauen am Römerbad - Förderverein stellt Aktivitäten vor - Tag der offenen Tür


Marktoberdorf (id). Arbeits- und auch recht erfolgreich sei das erste Jahr des Fördervereins Römerbad Marktoberdorf verlaufen, bilanzierte Vorsitzender Geoffrey Cheeseman. Für das laufende Jahr sei wieder viel geplant, kündigte er an. Kassier Wolfgang Heckel berichtete von einem langsamen, aber stetigen Wachstum der Gemeinschaft. Sie zähle 52 Mitglieder, das Beitragsaufkommen liege bei rund 1000 Euro jährlich.

Das bisher Geschaffene sei nur durch die Mithilfe der Mitglieder, der örtlichen Schulen mit ihren Lehrkräften, der Vereine wie der Wasserwacht, der Geschäftsleute und durch zahlreiche Spenden möglich gewesen, hob Cheeseman hervor. Die Namen seien auf „Spenden-Danksteinen“ im Schutzbau verewigt. Die jüngste Sachspende sei das Brunnenloch für die Schaftränke gewesen, das eine Firma kostenlos gebohrt habe. Die Tränke für die Schafe sei nun fertig; es fehle nur noch die Wasserpumpe. Auch der Unterstand und Schutzzaun für die Tiere seien im Bau. Die Schafe, die als „lebende Rasenmäher“ auf einem Teil des Schutzbaugeländes grasen sollen, werden im Mai herantransportiert. Helmut Lenz will bei den Schafen und auf dem Gelände nach dem Rechten sehen.

Mit Begeisterung bei der Sache

Cheeseman bedankte sich auch bei Förster Harald Husel vom Amt für Landwirtschaft und Forsten. Er sei mit seinen Helfern zu einer großen Stütze für den Verein geworden. Die Forstarbeiter seien mit Begeisterung bei der Sache, gestalteten in Eigeninitiative mehrere Stationen für die Wanderwege und stellten Sitzgruppen und Spielgeräte her.

Für die Wanderwege wolle der Verein eine Ausstellungsvitrine anschaffen, kündigte der Vorsitzende an. Inzwischen seien auch drei hölzerne Legionäre - einen sponserte Mitglied Werner Händel - angekommen, die über den Zaun zur Umgehungsstraße schauend auf das Römerbad aufmerksam machen sollen. Weit fortgeschritten seien auch die Pläne für einen Aussichtsturm am Schutzbau.

Nach Aussage von Herbert Eigler und Peter Heidrich steht der 23. Juni als Einweihungsdatum für den ersten geologisch-historischen Erlebnispfad fest. Beim zweiten gebe es etliche Schwierigkeiten, so dass dieser wohl erst im nächsten Jahr fertiggestellt werden könne. Immer wieder übernähmen Bürger freiwillig Arbeiten, lobten sie. So habe sich Werner Sepp bereiterklärt, den von der Stadt gelieferte Kies auf dem neuen Weg in den Steinbruch beim Ettwieser Weiher zu verteilen.

Sylvia Sterzenbach ging auf die einzelnen, für diesen Sommer geplanten Veranstaltungen ein. Am 17. Mai wird ein Tag der offenen Tür am Römerbad in Kohlhunden mit ausführlichem Rahmenprogramm wie Brotbacken nach alten Rezepten und Bewirtung stattfinden. Denn auch im Schutzbau habe sich einiges seit der feierlichen Eröffnung mit Römerfest im vergangenen Jahr verändert. Am 15. Juni wird sich der Verein an der Kulturexpedition Ostallgäu beteiligen. Am Tag des offenen Denkmals beteiligt sich der Förderverein mit verlängerten Öffnungszeiten und Führungen im Schutzbau.

In den Rathaussaal nach Marktoberdorf wurde die Ausstellung „Opus cementitium“ geholt. Sie biete vom 12. September bis 20. Oktober mit interessantem Rahmenprogramm einen Einblick in die lange Geschichte des Bauens. Die letzte Veranstaltung heuer ist der für den 13. Oktober geplante Aktionstag für die ganze Familie mit Angeboten am Römerbad und am Rathausplatz im Rahmen der Museumsnacht.

Marktoberdorf 18.01.2007 - Allgäuer Zeitung

Abendkonzerte am römischen Gutshof - Förderverein voller Ideen - Jetzt erfolgt Weichenstellung


Marktoberdorf/Kohlhunden (af). Auf dem Gelände in Kohlhunden passiert derzeit fast nichts. Trotzdem ist der Winter für den Verein „Römerbad Marktoberdorf“ mit die wichtigste Zeit des Jahres. Es werden Weichen gestellt. Soll will die Gemeinschaft künftig Schafe als lebende „Rasenmäher“ einsetzen, einen Aussichtsturm und einen Brunnen erstellen lassen, die Ausstellung im Schutzbau fertigstellen, die Lehrpfade weiter bauen, Aktionen und Abendkonzerte organisieren. Dazu sind dem Verein neben Geld auch weitere Mitglieder willkommen.

Das vergangene Jahr beschreibt der Vorsitzende des Fördervereins, Geoffrey Cheeseman, als „erlebnis- und erfolgreich“. Enorm viel sei geleistet worden, wofür er sich bei all denjenigen Mitwirkenden bedankt, die die Arbeit ideell, finanziell oder mit praktischer Tätigkeit voran getrieben haben. Dabei stellt er fest: „Die Kritik wird zunehmend weniger.“ Denn der Schutzbau über dem römischen Badehaus aus dem 3. Jahrhundert hatte im Stadtrat und in der Bevölkerung für reichlich Diskussionsstoff gesorgt.

Cheeseman aber blickt weiter voraus. In geraumer Zeit kann er das wahrscheinlich von luftiger Höhe aus. Denn auf dem Gelände soll unter Mithilfe der Berufsschule ein „Aussichtsturm im römischen Stil“ entstehen. Römerturm oder Wachtturm seien Begriffe, die zwar werbewirksam klängen, mit denen sich die Archäologen aber überhaupt nicht anfreunden könnten. Denn es sei ungewiss, ob es so etwas auf dem Gelände der Villa Rustica, des Gutshofes, überhaupt gegeben hat.

Mit Unterstützung von Harald Husel von der Forstbetriebsgemeinschaft sollen Waldarbeiter des Walderlebniszentrums Füssen Holzzäune in verschiedenen Bauarten, Fahrradständer aus Holz und hölzerne Sitzecken errichten. Von dort aus können die Besucher ihren Blick nicht nur über den mit Expertenwissen von Schülern angelegten Weinberg schweifen lassen, sondern auch über zwei, drei Schafe. Sie sollen die Rasenfläche pflegen. Zu trinken erhalten sie aus einem „römischen“ Brunnenkopf, denn auf dem Gelände wurde Wasser entdeckt. „Das wird dann eine weitere Attraktion“, sagt Cheeseman, wobei er nicht verhehlt, dass er sich auch schon - sobald die Tiere schlachtreif sind - auf einen saftigen Lammbraten freut: „Mit Mintsoße natürlich.“

Die ersten Früchte der Arbeit seien bereits von Grundschülern aus Thalhofen geerntet worden. Es handelt sich um Flachs, der von den Kindern weiterverarbeitet werden soll. Überlegt werde, ob nicht ein oder zwei Getreidesorten angebaut werden können. Deren Mehl könnte als Grundlage für das Brotbacken dienen.

Doch nicht nur im Außenbereich geschieht etwas, sondern auch innerhalb des Schutzbaues. Sobald die Bauarbeiten beendet sind, wollen sich die Römerfreunde mit einer informativen und interessanten Ausstellung beschäftigen. Die jetzige soll durch eine professionellere Darstellung ersetzt werden. Dazu habe der Archäologische Park Kempten sogar einige Gegenstände als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt, freut sich der Vorsitzende.

Legionäre weisen den Weg

Neben der Werbung soll auch der Veranstaltungsreigen ausgebaut werden. Dem Förderverein schweben da Wochenend-Aktionen, Abendkonzerte, Lesungen und etliches mehr vor. „Wer einmal die Abendstimmung draußen erlebt hat, wird sich sicherlich auf das Programm freuen können.“

Um entlang der Umgehungsstraße bei Kohlhunden auf den historischen Fund hinzuweisen, sollen demnächst drei hölzerne Legionäre die Autofahrer zum Abbiegen verleiten. Ferner sollen Hinweisschilder an der Straße den richtigen Weg zum Kuhstallweiher weisen. „Es geht immer weiter“, fasst Cheeseman das Engagement der nunmehr 50 Vereinsmitglieder und ihrer Gönner zusammen.

iIm Internet stellt der Förderverein sich und die Anlage unter der Adressewww.roemerbad-marktoberdorf.devor.

Marktoberdorf 03.07.2006 - Allgäuer Zeitung

Stadt und Organisatoren mit Einweihungsfeier am Römerbad zufrieden - Wiederholung scheint wahrscheinlich


Marktoberdorf (vit). - „Es war wunderschön“, freut sich der Vorsitzende der Marktoberdorfer Römerfreunde, Geoffrey Cheeseman, über die Einweihung des Schutzbaus über dem antiken Badehaus bei Kohlhunden. Doch mit dem gelungenen Fest, zu dem am Wochenende Tausende an den Kuhstallweiher kamen, stehen die Römerfreunde nun eigentlich erst am Anfang: Mit Themen-Wanderwegen, Führungen, Aktionstagen und Pauschalpaketen soll das Bauwerk auch künftig die Geschichte lebendig machen. Eine Wiederholung des Römerfestes gilt als wahrscheinlich, erklärt Bürgermeister Werner Himmer. Cheeseman verweist auf das Engagement vieler Ehrenamtlicher bei den Römerfreunden, die sich für das Fest am Wochenende engagiert haben. Dadurch verlief die Veranstaltung am Wochenende reibungslos. Ein ganz wichtiger Aspekt war das Sommerwetter, bei Regen hätte man rund um den Schutzbau Probleme bekommen, weiß Cheeseman. Er lobt neben den eigenen Vereinsmitgliedern auch die vielen Sponsoren, die zum Schutzbau, aber auch zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Wichtig seien für das Fest die Pfadfinder genauso gewesen wie die Korbflechterin, die Schüler mit Theaterstücken oder die speziellen Römersemmeln. Begeisterte Stimmen, so Cheeseman, habe er nicht nur von Besuchern gehört, sondern auch bei einer ersten Manöverkritik der Organisatoren. Die wollen nach der Abrechnung auch entscheiden, ob man ein solches Fest wiederholt. Dabei könne man sicher wieder einen römischen Markt anbieten. Auch den römischen Legionären aus Augsburg (Populares Videlicenses) habe es so gut gefallen, dass sie gerne wieder nach Kohlhunden kommen.

Denkbar sei ein römisches Weinfest - außerhalb der Feierzeit im Juli. Die Neugier sei geweckt, nun gelte es weiter Ideen zu entwickeln, erklärt der „Römerhauptmann“ englischer Herkunft. Fixpunkte seien zwei geologisch-geschichtliche Wanderwege. Vom Schutzbau aus soll der eine zum Kuhstallweiher führen, der andere zum Eisweiher. Auf dem eineinhalbstündigen Weg werde man allerlei Wissenswertes erfahren. Auch die Beschilderung an der Staatsstraße aus und am Radweg wird noch erstellt. Wichtig sind Cheeseman zudem Veranstaltungen: „Das Bad alleine reißt keinen vom Hocker“, ordnete er die Grundmauern ein. Wichtig sei daher ein Begleitprogramm. So könne man einen Seminartag „Brotbacken wie die Römer“ gestalten, auch zum „Buddeln“ wie die Archäologen könne man Interessierte einladen. Eine weitere Idee seien Tourismuspakete: Führung in Kohlhunden, römisches Mahl in einem Marktoberdorfer Gasthof, Themenwanderung und Besichtigung bei Fendt, Rösle oder im Brauhaus, nennt er ein Beispiel. Rund um das Römerbad müsse ständig Programm sein, pflichtet Bürgermeister Werner Himmer bei. Dies sei aber bei den Römerfreunden gut aufgehoben. Das Fest am Wochenende habe seine Erwartungen weit übertroffen. Das sei zwar ein Verdienst vieler, sein ganz großer Dank gelte aber Geoffrey Cheeseman. Himmer kann sich beim Badhaus mit Amphitheater auch ein Fest vorstellen, wenn der Wanderweg fertig und die Bestandssicherung an den Grundmauern abgeschlossen ist.

Marktoberdorf 02.07.2006 - Allgäuer Zeitung

Kein nutzloses Museum in der Prärie


Schutzbau um das römische Badehaus von Kohlhunden mit großem Fest eröffnet - Wanderwege ergänzen das Projekt


Marktoberdorf/Kohlhunden (vit). - Durchschnittlich einmal pro Monat ist Michel Bayer von den „Populares Vindelicenses“ aus Augsburg bei römischen Festen. Und ihm hat's am Wochenende in Kohlhunden gefallen: Der historische Hintergrund werde gut aufbereitet, das Programm sei gut darauf abgestimmt. Die Höhepunkte der Szene bleiben zwar die Spektakel in Trier und Xanten. Aber das Marktoberdorfer Römerfest sei gleich zur Premiere auf der nächsten Stufe darunter gelandet, gibt er ein dickes Kompliment an die Organisatoren. Ein Urteil, dem sich auch weniger vom Römer-Virus Infizierten anschließen: Immer wieder kommen Besucher zu Cheforganisator Geoffrey Cheeseman und loben das Angebot: stilgerechtes Handwerk, Theater, Essen und mitten drin das römischen Badehaus, das am Samstag eröffnet wurde. Beeindruckt zeigten sich die schätzungsweise 2000 Besucher, was alles rund um das Römerbad passierte. Viele Handwerker hatten sich auf die Wurzeln ihrer Kunst besonnen: Steinmetz Bernhard Schmid bearbeitete römische Säulen, Barbara Fischer töpferte römisches Geschirr und Erwin Hardwig schmiedete Schwerter. Auch Bogenmacher und Weber, Kräuterkundige und Feuerschlucker mischten sich unter das Volk. Theater und römische Spiele ergänzten dies, und da in Rom bekanntlich „panes et circenses“ (Brot und Spiele) das Volk besänftigten, durfte auch das passende Mahl nicht fehlen. Remigius Lutz fertigte Bratwürste nach antikem Vorbild und Ludwig Blochum briet ein Ferkel am Spieß. Natürlich gehören zu einem Fest auch Senatores, Imperatores et Sacerdotes, die Räte, Herrscher und Priester. Ihre Stunde schlug bei der offiziellen Eröffnung des Schutzbaus über den Grundmauer eines römischen Badhauses. Von Fanfarenklängen begleitet zogen sie - Gladiatoren gleich - ins Amphitheater ein. Bürgermeister Werner Himmer dankte für die vielfältige Unterstützung, die dieses Projekt erfahren hatte - sei es durch Berufsschüler, die eine stilgerechte Trockenmauer schichteten, oder durch Weinstöcke, deren Frucht man hoffentlich als 2007er Römerwein bei einem weiteren Fest verkosten könne. Dieses breite Engagement, so Himmer zeige die Nachhaltigkeit des Projektes. Einheimischen und Besuchern verdeutliche es, dass Marktoberdorf nicht nur von Kelten und Alemannen besiedelt war, sondern auch von den Römern. Das Haus werde künftig jeden Sonntagvormittag auch für Gruppenführungen geöffnet sein. Zwei Wanderwege zum Eisweiher und Kuhstallweiher werden noch angelegt, auf denen man historisch und geologisch interessantes erfahren kann.Über Verwaltungsgrenzen hinaus zu denken, riet Landrat Johann Fleschhut. Mit Via Claudia, Römervilla in Hohenschwangau und den Römerstätten in Kempten könne die Region bei Antikem aufwarten. Und es müsse nicht immer ein Bauwerk von der Dimension der Pyramiden sein, das Geschichte erlebbar macht. Durch das Römerbad könne man Schüler gut an die Geschichte ihrer Heimat heranführen. Fleschhut meinte scherzhaft, passend zum großen Römerfest habe man nun ja sogar noch ein Halbfinale Deutschland-Italien im Begleitprogramm organisiert.

Latein für den Beruf„Non scholae, sed vitae discimus“, kramte der Allgäuer Leader-plus-Manager Ethelbert Babl aus seinem lateinischen Zitatenschatz: Nicht nur für die Schule, sondern auch für das Leben lernen wir. Endlich könne er das große Latinum beruflich anwenden. Trotz kritischer Anmerkungen überregionaler Medien, warum man für ein Dach von „ein paar unbedeutenden Steinen“ 139 000 Euro von der EU zuschieße, sei dies ein wirklich förderungswürdiges Projekt. Das Fest zeige , dass hier kein ungenutztes Museum in der Prärie entstehe, sondern die Bürger das Ganze mit Leben erfüllen. Dass das Ostallgäu mit seinen EU-geförderten Projekten auf einem guten Weg sei, beweise die bundesweit bekannte Radregion. Für den Ort, an dem einst Severus dem Herkules opferte, gab es auch den christlichen Segen: Monsignore Wilhelm Tome und sein evangelischer Kollege Andreas Fach segneten das Bauwerk. (Mehr Fotos unter www. all-in. de/Veranstaltungen)

Marktoberdorf 28.06.2006 - Allgäuer Zeitung

„Spaß an schönem Römerfest“


Große Eröffnungsfeier für Badehaus - Viel altes Handwerk - Dreikampf für Jedermann


Marktoberdorf (af). - An den Tuniken wird letzte Hand angelegt, die Rüstung für das Fest poliert, der gebrannte Topf aus dem Ofen geholt und für den Verkauf bereit gestellt. Denn nach Kohlhunden kehren für ein Wochenende die Römer zurück. Der Anlass ist aus ihrer Sicht höchst erfreulich: Der Schutzbau für das Badehaus, in dem dereinst ihre Vorfahren Entspannung suchten, wird am 1. und 2. Juli mit einem großen Fest eröffnet. Damit viele Marktoberdorfer daran teilhaben können, setzt die Stadt sogar einen neuzeitlichen Pendelbus ein. Der Wunsch des Fördervereins „Römerbad Marktoberdorf“ ist klar beschrieben: „Mögen die Menschen aufgeschlossen der Idee gegenüber kommen, sich daran erfreuen und ein Stück ihrer eigenen Vergangenheit näher kommen“´, beschreibt es dessen Vorsitzender Geoffrey Cheeseman. Denn in Teilen der Bevölkerung und auch im Stadtrat ist das Projekt wegen seiner Kosten bekanntlich nicht unumstritten. Rund 290 000 Euro kosten Schutzbau und begleitende Maßnahmen. Davon zahlt das europäische Förderprogramm Leader plus 139 000 Euro.

Viel Zuspruch für Konzept Doch Cheeseman erfährt nach eigenen Worten immer mehr Zuspruch, je weiter das Werk voran schreitet. Etliche Marktoberdorfer Firmen unterstützen den Verein, von steinernen Handmühlen über Unterlagen für die Sitzgruppe vor dem Haus und beschreibenden Tafeln bis hin zu Abfallbehältern, Ehrengeschenken und natürlich der Nachbildung römischer Keramik.

Wertvolle Preise zu gewinnen Gleiches gelte für die Preise, die es am Wochenende zu gewinnen gibt. War es früher der Lorbeerkranz für das Haupt, sind es diesmal Reisegutscheine, Grillbestecke, Handy, MP 3-Player, Investment-Anteile, Gewinnsparlose, Schlemmerfrühstück, Rucksäcke, Sporttaschen. Bevor sie ausgegeben werden, haben die Götter allerdings den Schweiß gesetzt. Denn diese Präsente erhalten die Sieger des Triathlons, bestehend aus Bogenschießen, Speerwurf auf ein Ziel und Kugelstoßen. Dieser in drei Altersklassen eingeteilte Wettbewerb für die ganze Bevölkerung ersetzt das ursprünglich vorgesehene Streitwagenrennen und den Fünfkampf, den Marktoberdorfer Vereine absolvieren sollten. Doch die Zahl der Anmeldungen sei weit hinter den Erwartungen geblieben. Dies sei für das Fest der einzige Wermutstropfen, den der Verein schlucken musste, „alles andere läuft supergut“. Alles andere, das sind die Attraktionen, mit denen die Römerfreunde aufwarten. Da wird altes Handwerk präsentiert, wie es sich zur Römerzeit rund um einen großen Gutshof abgespielt haben könnte. Ob bei der verarbeitung von Stoff oder Ton, Holz oder Weiden, Leder oder Wolle, Stein oder Mehl - in den lebenden Werkstätten gibt es viel zu entdecken, zu kaufen, für Leib und Seele zu genießen. Am Samstag, 1. Juli, öffnen die Fieranten ihre Stände von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Die feierliche Einweihung des Badehauses selbst erfolgt am Samstag um 12 Uhr. Theater und Modenschau zeigen die Römer, Führungen durch die Anlage sind vorgesehen, ein Modell des Badehauses wird zu sehen sein. Außerdem erwartet der Verein besondere Gäste: die Gruppe „Populares Vindelicenses“ aus Augsburg, die römische Geschichte lebendig werden lässt.

In Teamarbeit geleistet„Wir wollen, dass die Leute Spaß an einem schönes Fest haben“, sagt Cheeseman. Mit „wir“, und das betont er immer wieder, meint er das Team um sich herum: „Dessen Mithilfe ist unglaublich.“ Mit eingeschlossen darin sind auch die Schulen, die sich tatkräftig einbringen. Der Vorsitzende ist sich sicher: „Wenn wir das richtig vermarkten, wird das eine Attraktion für Marktoberdorf.“ Den ersten Schritt in diese Richtung setzt der Verein an diesem Wochenende. i Der Pendelbus zum Römerfest in Kohlhunden fährt gegen eine Spende am Samstag ab Richard-Wengenmeier-Platz um 11, 13 und 15 Uhr und ab Kohlhunden in die Stadt um 16 und 18 Uhr. Am Sonntag ist er ab Marktoberdorf um 10, 12 und 14 Uhr unterwegs, ab Kohlhunden um 15 und 17 Uhr. Weitere Fahrten sind nach Bedarf möglich.

Marktoberdorf 18.05.2006 - Allgäuer Zeitung

Auf Tuchfühlung mit den alten Römern - Eröffnung des Badehauses mit großem Programm


Marktoberdorf/Kohlhunden (af). - Gut 1700 Jahre lang schlummerte das römische Badehaus in Kohlhunden unter der Erde. Kein Römer sah es nach dem Einfall der Germanen mehr. Das wird sich ändern. Denn mit der Eröffnung des Badehauses, seines Schutzbaues und der Außenanlagen kehren die Römer zurück. Eine Gruppe aus Augsburg wird die Besucher mit verschiedenen Aktionen in die damalige Zeit versetzen. Streitwagenrennen soll es geben, einen römischen Fünfkampf, Handwerk aus jener Zeit und noch vieles mehr. Das kündigte der Förderverein „Römerbad Marktoberdorf“ für das Wochenende 1. und 2. Juli an. Allerdings muss der Verein am Festwochenende mit Kompromissen leben. „Die Außenanlage wird bis zu Einweihung fertig. Innen wird es wahrscheinlich noch dauern, weil die Fundamente des Badeshauses erst von Experten gesichert werden müssen“, erklärte der Vorsitzende Geoffrey Cheeseman. Er nimmt diesen Umstand jedoch ein Stück weit von der positiven Seite: „Dann können die Gruppen sehen, wie daran gearbeitet wird.“Gebaut wird noch an einem Modell, das den Besuchern die Funktionsweise des Badehauses erklären sollen. Allein die Heizanlage sei eine Wissenschaft für sich gewesen. Eine zweites Modell soll die frühere villa rustica, also den gesamten römischen Gutshof, von Kohlhunden darstellen. Schließlich gilt die Anlage als größte ihrer Art im Allgäu.

Geschirr wie damals Rechtzeitig zum Festwochenende soll auch römisches Geschirr zu besichtigen sein. Allerdings handele es sich dabei nicht um die Originale von Kohlhunden. Die Hoffnung, sie jemals wieder als Dauerleihgabe nach Marktoberdorf zu bekommen, hat Cheeseman fast abgeschrieben. Genaue Kopien der Gegenstände seien „unbezahlbar“. So lässt der Verein nun Repliken fertigen - und spannt damit wieder den Bogen in die Römerzeit. Denn in Rheinzabern, woher die Kohlhundener Funde stammen, gibt es noch immer eine Manufaktur, die mit Lehm so genannte Terra Sigillata-Gefäße herstellt. Die Herstellung sei dank großzügiger Spende von AGCO/Fendt möglich gewesen.

Vereine wirken mit Viele Marktoberdorfer unterstützten das Projekt, alle Schulen der Stadt seien in irgendeiner Weise daran beteiligt. „Das ist gut für die Kindern und ermutigend für uns.“ Die Mädchen und Buben sind auch aktiv in die Eröffnung einbezogen. Da gibt es für sie eine Modenschau mit römischen Kreationen, römische Spiele, römisches Theater. Auch Erwachsene können sich aktiv am Fest beteiligen. So rief der Förderverein alle Marktoberdorfer Sportvereine zu Streitwagenrennen und römischem Fünfkampf auf. Vier Personen ziehen dabei den Streitwagen durch den Parcours, während die Fünfte per Lanze manch knifflige Aufgabe erfüllen muss. Organisiert wird dieser Wettbewerb von der Aktiven Jugend in Marktoberdorf (AIM) und den örtlichen Pfadfindern. Für Einzelsportler ist der Fünfkampf unter Regie des Jugendtreffs Pion mit seinen Disziplinen Laufen, Schwimmen, historisches Bogenschießen, Speerwurf und Kugelstoßen gedacht. Cheeseman baut darauf, dass jeder Verein eine Mannschaft stellt und so zum Gelingen des Festes beiträgt. Wer eher zur Gruppe der Zuschauer zählt, für den sei der Handwerkermarkt genau das richtige: Töpfer, Steinmetz, Kupfertreiber, Kunstschmied, Korbmacher und andere zeigen dort ihre Fertigkeiten, die sie schon zur Römerzeit betrieben. Als einen der Höhepunkte nennt der Vorsitzende den Auftritt der Augsburger „Populares Vindelicenses“. Die Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, römische Geschichte, Kultur und Lebensweise begreifbar zu machen. So ist sie nicht nur in Kohlhunden, sondern unter anderem auch in Regensburg, Trier, Lyon und Speyer ein immer wieder gern gesehener Gast. i Vereine, die sich an Kampfwagenrennen oder Fünfkampf beteiligen wollen, melden sich unter der Telefonnummer 0 83 42/4 15 88 bei Geoffrey Cheeseman an. Das nächste Treffen des Fördervereins ist am Donnerstag, 1. Juni, um 19.30 Uhr im Gasthaus „Hirsch“.